Europäisches Jahr der Jugend 2022 für echten Aufbruch nutzen

Die europäischen Institutionen haben das Jahr 2022 zum Europäischen Jahr der Jugend
erklärt. Ziel des Europäischen Jahrs der Jugend ist es, einen Reflexionsprozess über
die Zukunft der Jugend und ihre aktive Beteiligung an der Gestaltung der Zukunft
Europas auszulösen. Es soll jungen Menschen in Europa wieder eine positive
Perspektive nach den zwei zurückliegenden Jahren der Pandemie geben. Gerade junge
Europäerinnen und Europäer litten unter den Maßnahmen der Pandemiebekämpfung in
besonderer Weise. Sie haben es deshalb verdient nun in den Fokus von politischen
Entscheidungen, Prozessen und Ergebnissen zu rücken. Die Vorhaben der europäischen
Institutionen in Kooperation mit den Mitgliedsstaaten dürfen dabei aber keine bloßen
Worthülsen bleiben.

 Hierbei unterstützen wir die bereits zum Mehrjährigen Finanzrahmen 2021 erfolgte
Erhöhung der Erasmus+ Mittel um fast 50 %. Erasmus+ ist nach unserer Auffassung ein
zentraler Baustein, um die Bildungsmobilität junger Menschen in Europa zu erhöhen.

 Die FDP Oberfranken fordert:

  •  Erasmus+ muss als zentrales Instrument der Union zur Förderung von
    Bildungsmobilität weiterhin bestehen bleiben. Wir unterstützen eine stetige
    Erhöhung der Mittel zu jeder MFR-Periode. Hierbei ist darauf zu achten, dass die
    Antragsstellung so niedrigschwellig und bürokratiearm wie möglich erfolgt, um
    auch Projekten außerhalb der formellen Bildung die Beantragung von Fördermitteln
    deutlich zu erleichtern. Darüber hinaus bekräftigen wir nochmals unsere
    Forderung nach einem kostenlosen Interrail-Ticket für alle Europäerinnen und
    Europäer zum 18. Geburtstag.
  •  Die Unterstützung der EU-Mitgliedsstaaten bei einer Bildungs- und
    Chancenoffensive, um der deutlich gestiegenen Jugendarbeitslosigkeit
    entgegenzuwirken. Wir fordern außerdem eine europaweite Ausbildungsoffensive für
    alle Menschen unter 27 Jahren. Dies beinhaltet insbesondere die einfache
    Möglichkeit zu schaffen, im Rahmen des europäischen Arbeitsmarktes auch
    grenzübergreifend Ausbildungsplätze wahrzunehmen. Die Kommission soll hierzu
    über die Erasmus+ – Mittel Förderangebote niedrigschwellig zur Verfügung
    stellen.
  •  Eine stärkere Beteiligung junger Menschen auch bei europäischen
    Entscheidungsprozessen, etwa durch ein „europäischen Jugendausschuss“ ähnlich
    dem Ausschuss der Regionen (Art. 305 ff. AEUV). Die notwendigen
    Vertragsänderungen sollen im Rahmen des Prozesses im Anschluss an die Konferenz
    zur Zukunft Europas erfolgen. Der europäische Jugendausschuss soll bei
    Gesetzesvorhaben, die junge Menschen besonders betreffen, konsultiert werden. Es
    gibt beratend Stellungnahmen und Vorschläge für die europäischen Institutionen
    ab und setzt sich aus jungen Bürgerinnen und Bürgern der gesamten EU zusammen.
    Der Rat ernennt die Mitglieder auf Vorschlag der nationalen Parlamente. Die
    Vorschläge haben sich an der Zusammensetzung dieser zu orientieren.
  •  Die Sensibilisierung von Schülerinnen und Schülern, sowie Auszubildenden für das
    europäische Friedensprojekt. Hierfür ist die Europawoche im Mai alljährlich eine optimale
    Chance Wissen und Projekte für Schülerinnen und Schüler zu generieren. An jeder
    Schule und Ausbildungsstätte in Bayern soll in dieser Woche ein europäisches
    Projekt stattfinden.
  •  Die spezielle Förderung junger Menschen bei Museen, Gedenkstätten und anderen
    kulturellen Einrichtungen. Unter 27 Jahren sollten EU-Bürgerinnen und -Bürger
    keinen Eintritt für Kulturstätten bezahlen.

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