Der Wolf zurück in Deutschland – keine Aufnahme ins Jagdgesetz, Schutzmaßnahmen optimieren
Wölfe tragen erheblich zur Gesunderhaltung des Wildes bei, die Artenvielfalt in Wald und Flur wird, wie in wissenschaftlichen Studien belegt, gefördert. Als eines der nützlichsten Tiere in unseren Wäldern ist der Wolf der beste Partner für den Jäger, wenn es darum geht, die Wildbestände gesund zu halten. So ist z. B. ein an afrikanischer Schweinepest verendetes Wildschwein nach stofflicher Umsetzung durch den Wolf frei vom Erreger. Auch der Wildverbiss geht extrem zurück, da sich das Fressverhalten des Wildes ändert.
Durch die Rückkehr des Wolfes in unsere Region stehen viele Herdentierhalter vor der Angst des Beuterisses durch den Wolf. Hier wird auch medial derzeit eine negative Berichterstattung gegen die Wiederansiedlung des Wolfes betrieben. Die Wiederansiedelung des Wolfes muss mit Augenmaß und Verstand und nicht mit Ideologie und Moralisierung betrieben werden.
In Deutschland leben derzeit geschätzt 200-280 Wölfe, eine stabile Population wäre mit ca. 1000 Tieren erreicht. Ein Wolfsrudel (ca. 8 Tiere) beansprucht ca. 250-350 Quadratkilometer als Revier, welches gegenüber fremden Wölfen verteidigt wird. Jungwölfe wandern über weite Strecken, da nie mehr als ein Rudel in einem Revier lebt.
Als Beutegreifer regulieren sie sich in allen Ökosystemen der Welt selbst, ohne dass dessen Gleichgewicht gestört wird. Sie ernähren sich zu 99 % von meist alten und kranken oder jungen und unerfahrenem Wild. Wenn Weidetiere nicht ausreichend geschützt werden, kann es allerdings auch zu Übergriffen auf Nutztiere kommen.
In Niedersachsen, Sachsen und Brandenburg gibt es Schäfer/Nutztierhalter, die schon seit Jahren mitten im Wolfsgebiet ohne Risse leben, weil sie sich mit Elektrozäunen und Herdenschutzhunden schützen. Herdenschutz ist unerlässlich und muss notfalls angepasst werden. Die Tierhalter sind in der Pflicht dafür zu sorgen, dass es Ihren Tieren gut geht. Wird der Herdenschutz von allen Tierhaltern (auch Kleinbetriebe und Hobbyhalter) ernst genommen, lernt der Wolf durch die Erfahrung mit z. B. elektrischen Weidenzäunen, Herdeschutzhunden oder Eseln, und gibt das Wissen an seine Jungtiere weiter. So gehen z. B. in Sachsen Risse an Nutztieren zurück, trotz der steigenden Anzahl an Wölfen. Wolfsrisse gibt es vermehrt dort, wo Wölfe zuwandern und noch kein
ausreichender Schutz von Herden besteht.
Die FDP Oberfranken fordert deshalb, sich klar gegen die Aufnahme des Wolf als jagdbares Tier in die Jagdgesetze zu positionieren (im Rahmen des Naturschutzrechtes ist die Entnahme von gefährlichen Tieren bereits Gesetzeslage) und einheitliche Standards für ein bundesweites Wolfsmanagement und Wolfsmonitoring einzusetzen. Des Weiteren muss Prävention vor Rissen gefördert werden und auch zeitnahe Entschädigungszahlungen erfolgen. Über die Einführung einer Weideprämie ist nachzudenken.